Endlich ist der große Tag gekommen: Die SWARCO RAIDERS Tirol haben den österreichischen Basketballmeister BC GGMT Vienna im Landessportcenter Tirol empfangen dürfen und zum absoluten Cup-Kracher gebeten. „Wir freuen uns als Verein und vor allem als Mannschaft, dass wir gegen das österreichische Topteam der letzten Jahre spielen dürfen! Natürlich wird das eine enorme sportliche Herausforderung, aber wir wollen uns von unserer besten Seite präsentieren und das Spiel, solange es geht, spannend halten“, hatte RAIDERS Coach Amir Medinov im Vorfeld analysiert. Seine Vorgaben konnten lange umgesetzt werden, am Ende hatten die Tiroler aber mit 72:93 das Nachsehen.

Starker Beginn

Die RAIDERS versteckten sich nicht und wollten von Beginn an mit breiter Brust auftreten. Durch Jernej Ledl und Ziga Habat konnten sich die Hausherren auch mit 4:0 in Führung bringen. Die Partie nahm Fahrt auf, die Wiener fanden in den Rhythmus, konnten aber erst Mitte des Eröffnungsviertels erstmals mit 8:9 in Führung gehen. Die Tiroler ließen sich – trotz kurzzeitigem zehn Punkte Rückstand – aber nicht aus der Fassung bringen und zogen ihr Ding weiter konsequent durch: Am Ende ging das Viertel mit 15:21 an den Favoriten aus Wien.

RAIDERS HOLEN SICH FÜHRUNG

Viertel Nummer zwei sollte es in sich haben. Die Mannschaft von Amir Medinov schien – von der Atmosphäre getragen – jede einzelne Sekunde zu genießen und sich auch mehr und mehr zuzutrauen. Egal was Wien in Richtung des Tiroler Korbs warf – man fand eine passende Antwort. Jernej Ledl und Gasper Rojko trafen regelmäßig von außen, während Ziga Habat vor allem als wichtiger Rebounder auffiel. Mit dem Pausenpfiff lagen die RAIDERS plötzlich mit 41:40 in Front. Die Gründe?

In der Defensive zeigte sich das Team extrem fokussiert, ließ den Wienern sehr wenig Raum und stellte sie so auch immer wieder vor echte Probleme. Umgekehrt musste Medinov seinen Schützlingen in der Trainingswoche die richtige Dosis Zielwasser verabreicht haben – gleich sieben von vierzehn Dreiern wurden getroffen.

Kritisches drittes Viertel

„Wir müssen in den ersten fünf Minuten nach der Pause sehr konzentriert spielen. Die Wiener werden aggressiver aus der Halbzeit kommen, hier zählt es dann“, hatte Markus Schwab, sportlicher Leiter der Sektion Basketball, im Pauseninterview gewarnt. Seine Einschätzung sollte sich bestätigen, der Meister aus Wien fackelte nicht lange und holte sich mit einem sechs- und zehn Punkterun die zwischenzeitliche 46:60 Führung.

Die RAIDERS blieben dem Credo der schnellen Offensive treu und gingen mit vielen Drei-Punkteversuchen Risiko ein, konnten sich dafür auch kurzzeitig belohnen, da durch Ziga Habat und Jernej Ledl der Rückstand eingedämmt wurde. Vienna drehte in der Folge richtig auf und stellte auf einen Stand von 69:55 zum Ende des Viertels.

Wien macht den Deckel zu

Die hohe Intensität des Spiels der SWARCO RAIDERS machte sich bemerkbar. Sowohl Thomas Pirchner als auch John Franklyn Gardiner mussten die Partie mit fünf Fouls frühzeitig verlassen, was den jungen Spielern Rico Hupfauf und Marko Obradovic Einsatzminuten brachte. Der Meister zeigte sich abgebrüht, baute die Führung weiter aus, während sich die RAIDERS weiterhin beherzt dagegenstemmten. Marko Obradovic gab mit fünf Punkten eine Talentprobe ab, während Gasper Rojko mit 28 Punkten bzw. Jernej Ledl mit 25 Punkten ihre Gefährlichkeit auch gegen den österreichischen Meister unter Beweis stellen konnten. Ziga Habat verpasste mit 8 Punkten, 11 Rebounds und 11 Assists nur denkbar knapp ein Tripple Double. Durch die 72:91 Niederlage endete die Cupreise der SWARCO RAIDERS Tirol im Achtelfinale. Dennoch ein Auftritt, auf den man stolz sein kann.

Die Stimmen:

Amir Mediov, Coach SWARCO RAIDERS: Ich bin megahappy gegen so ein Team überhaupt spielen zu können und will den Wienern gratulieren. Ich bin sehr stolz auf den Kampfgeist unseres Teams. Wir machen jetzt eine kleine Pause und bereiten uns dann auf Salzburg vor – wird eine wichtige Partie für uns.“

Ziga Habat: „Es war eine gute Erfahrung. Wir spielten sehr gut und konzentriert in der ersten Halbzeit, haben das in der zweiten Hälfte dann ein bisschen vermissen lassen. Aber alles in allem war es sehr gut.“

Aramis Naglić, Coach BC GGMT Vienna: „Ich möchte den Raiders gratulieren, sie hatten keine Angst und spielten eine starke Partie. Wir brauchten Zeit, um in den Rhythmus zu kommen, in der zweiten Halbzeit spielten wir besser. Aber es war heute nicht einfach für uns.“

Enis Murati: „Die Raiders haben ein extrem gutes Spiel abgeliefert. Wir haben das Spiel dann mit unserer individuellen Klasse biegen können. Ich möchte den RAIDERS allgemein gratulieren, hier wird etwas Tolles aufgebaut. Ich kann ihnen nur das allerbeste wünschen und ich hoffe, dass wir sie bald in der Bundesliga sehen werden.“