Ein Leistungsträger nach dem anderen schlich verletzt vom Feld. Und doch kämpften die SWARCO RAIDERS Tirol in der Neuauflage des AFL-Klassikers bei den Dacia Vienna Vikings wie die Löwen. Am Ende mussten sie sich trotz der vielen Ausfälle knapp mit 24:31 (3:14, 7:0, 0:7, 14:3, 0:7) nach Verlängerung geschlagen geben.

Während Offensive Lineman Michael Habetin gar nicht antreten konnte, verletzten sich Wide Receiver Fabian Abfalter und Defensive Lineman Sebastian Schaar schon nach wenigen Spielzügen. Noch vor der Halbzeitpause schieden auch Running Back Tobias Bonatti und Defensive Back Vincent Müller aus.

Kevin Herron, Head Coach der SWARCO RAIDERS Tirol: „Es ist immer schwer in Wien zu gewinnen. Doch wenn man vier Leistungsträger – davon drei Team Captains – innerhalb der ersten Halbzeit verliert, wird es noch schwerer. Heute mussten viele junge Spieler ins Rampenlicht treten. Und natürlich wurden da Fehler gemacht. Wir haben trotzdem bis zum Schluss gekämpft. Die Tatsache, dass wir die Vikings trotz der Ausgangslage bis in die Overtime gedrängt haben, lässt mich positiv in die Zukunft blicken.“

Quarterback Sean Shelton brachte 23 von 37 Pässen für 173 Yards mit 2 Interceptions an. Er erzielte zudem 2 Rushing Touchdowns. Running Back Lukas Haslwanter fand ebenfalls den Weg in die Endzone. Bonatti hatte 7 Touches für 94 Yards, ehe er aus der Partie ausschied.

Linebacker A.J. Wentland hatte 8,5 Tackles. Müller fing eine Interception, ehe auch er sich verletzte. Defensive Lineman Lorenzo Deiana eroberte einen Fumble. Defensive Lineman Nicholas Melcher erzielte einen Sack. Defensive Back Christoph Nitzlnader fing eine Interception.

SWARCO RAIDERS beginnen gut

Die SWARCO RAIDERS Tirol erhielten das Angriffsrecht zuerst und begannen nach dem Kickoff an der eigenen 31-Yard Linie. Nach einem kurzen Pass auf Bonatti erhielt der Running Back den Ball bei einem Laufspielzug und sprintete 43 Yards bis an die gegnerische 20-Yard Linie. Wenig später brachte Kicker Arno Schwarz sein Team mit einem 34-Yard Field Goal mit 3:0 in Führung.

Nach einem kurzen Kickoff erhielten die Vikings den Ball erstmals an ihrer eigenen 40-Yard Linie. Ein 34-Yard Pass von Quarterback Eystin Salum auf Wide Receiver Daniel Schwam brachte die Hausherren in die Redzone. Wenig später lief Wiens Quarterback aus 2 Yards Entfernung in die Endzone. Der Extrapunkt brachte den Gastgeber die 7:3-Führung.

Nach einem Punt der Tiroler gab es den ersten Turnover der Partie. Die Vikings spielten einen vierten Versuch aus, doch Müller fing einen Pass von Salum ab. Auf der Gegenseite setzten die Wikinger Shelton unter Druck und forcierten dadurch einen Pass in die Coverage, den Defensive Back Luis Horvath abfangen konnte.

Die Vikings nutzten die gute Feldposition und punkteten erneut. Dieses Mal durch eine 7-Yard Touchdown-Pass von Salum auf Wide Receiver Raoul Hrouda. Nach dem Extrapunkt führten die Wiener kurz vor Ende des 1. Viertels mit 14:3.

Tiroler Defense steht besser

Die Tiroler kamen in der Folge zu einem sehr langen Drive. An der eigenen 28-Yard Linie beginnend brachte ein kurzer Pass auf Wide Receiver Nicolas Tagwerker ein First Down. Wenig später glänze Bonatti erneut: dieses Mal mit einem 33-Yard Catch. Ein 11-Yard Lauf von Bonatti brachte die SWARCO RAIDERS in die Red Zone. Doch nicht nur verpassten sie einen Touchdown, auch das Field Goal ging daneben.

Nachdem die Defensive um Linebacker A.J. Wentland ein Three-and-Out erzwingen konnte, fingen die Vikings einen weiteren Pass von Shelton ab. Doch einmal mehr war die Defensive zur Stelle und forcierte einen Punt.

Erst gegen Ende des 2. Viertels kamen die Tiroler dank ihrer Special Teams noch einmal ins Rollen. Nach einem Punt berührte der Ball einen Wiener Spieler und die Tiroler sprangen geistesgegenwärtig auf den Ball. Nach einem 8-Yard Pass auf Tagwerker fand Shelton den Weg aus 2 Yards Entfernung in die Endzone. Nach dem Extrapunkt stand es 1:17 Minuten vor der Pause 10:14 aus Sicht der SWARCO RAIDERS.

Lange Drives im 3. Viertel

Nach der Halbzeit konnten die Vikings nach langer Zeit einmal wieder einen erfolgreichen Drive zusammenbringen. Dabei setzten sie vor allem auf Running Back Florian Wegan. Doch entscheidend war unter anderem ein langer Pass von Salum auf Schwam für 23 Yards. Am Ende schloss Salum die Serie mit einem 4-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Mitchell Paige ab. Der Extrapunkt brachte die 21:10-Führung etwa 5:30 Minuten vor Ende des 3. Viertels.

Als nächstes legten die SWARCO RAIDERS einen langen auf den Rasen. Haslwanter lief 13 Yards. Wide Receiver Marco Schneider fing einen 13-Yarder. Dann war immer wieder Haslwanter der Ballempfänger. Später fing Wide Receiver Adrian Platzgummer einen 10-Yard Pass. Kurz vor der Endzone spielten die Tiroler schließlich einen vierten Versuch aus: Ein Pitch von Shelton zu Haslwanter brachte einen 2-Yard Touchdown. Die Two-Point-Conversion misslang und es stand 16:21 aus Sicht der Tiroler.

Spannendes Finish

Die Vikings begannen an ihrer eigenen 21-Yard Linie. Beim zweiten Spielzug misslang die Ballübergabe und Defensive Lineman Lorenzo Deiana eroberte den Fumble an der gegnerischen 24-Yard Linie. Die Offensive der Tiroler nutzte die gute Feldposition: Shelton bediente Schneider für 15 Yards und erzielte kurz darauf mit einem 1-Yard Lauf den Touchdown. Auch die anschließende Two-Point-Conversion nahm der Quarterback erfolgreich selbst in die Hand und so führten die SWARCO RAIDERS 7:10 Minuten vor Ende des 4. Viertels mit 24:21.

Nun waren die Wiener unter Zugzwang. Sie legten einen langen Drive hin und kamen tief in die gegnerische Hälfte. Doch die Tiroler hielten dicht und so traf Kicker Alexander Rabl aus 35 Yards zum Ausgleich. Nach dem die Tiroler bei ihrem nächsten Drive punten mussten, kamen die Vikings noch einmal in Ballbesitz. Doch eine Interception von Defensive Back Christoph Nitzlnader schickte die Partie in die Verlängerung.

Entscheidung in der Overtime

Die Gastgeber begannen zuerst in der Verlängerung. Nach einem kurzen Lauf fand Salum Paige kurz vor der Endzone. Im Anschluss punktete Wegan mit einem 3-Yard Touchdown-Lauf. Nach dem Extrapunkt führte Wien mit 31:24.

Die SWARCO RAIDERS standen nun unter Zugzwang. Doch das junge Team um Shelton scheiterte mit einem vierten Versuch wenige Zentimeter vor einem neuen First Down und musste sich somit knapp geschlagen geben.

SCORING:

1st Quarter
RAI  –  00:03  –  10:46  –  34-Yd Field Goal  –  #16 Schwarz
VIK  –  07:03  –  08:59  –  2-Yard TD-Lauf  #3 Salum  –  PAT Good #16 Rabl
VIK  –  14:03  –  02:27  –  7-Yard TD-Pass #3 Salum auf #12 Hrouda  –  PAT Good #16 Rabl

2nd Quarter
RAI  –  14:10  –  01:17  –  2-Yard TD-Lauf #12 Shelton  –  PAT Good #16 Schwarz

3rd Quarter
VIK  –  21:10  –  05:15  –  4-Yard TD-Pass #3 Salum auf #5 Paige  –  PAT Good #16 Rabl

4th Quarter
RAI  –  21:16  –  10:32  –  2-Yard TD-Lauf #24 Haslwanter  –  2Pt Conversion No Good
RAI  –  21:24  –  07:10  –  1-Yard TD-Lauf #12 Shelton  –  2Pt Conversion Good #12 Shelton
VIK  –  24:24  –  02:51  –  35-Yard FG #16 Rabl

Overtime
VIK  –  31:24  –  3-Yard TD-Lauf #26 Wegan  –  PAT Good #16 Rabl

 

 

Foto: Benny Radauer