In einer extrem spannenden Partie mussten die SWARCO RAIDERS Tirol eine bittere 30:35 Niederlage gegen die Steelsharks Traun einstecken. Dadurch haben die Playoff-Hoffnungen des jungen Teams von Head Coach Florian Grein leider ein Ende gefunden.

Ungünstiger Start

Die SWARCO RAIDERS Tirol bekamen zunächst den Ball und wollten sich offensiv wacher zeigen als noch vor zwei Wochen gegen die Salzburg Ducks. Stefan Maiacher, der an die Stelle des verletzten Kevin Doyle rückte, konnte mit seiner Offensive jedoch kein neues First Down erzielen – auch nicht nach einem ausgespielten vierten Versuch. Die Steelsharks Traun konnten also in vielversprechender Feldposition ihre Angriffsserie starten.

Die Gäste nutzen diese Gelegenheit eiskalt aus, kamen nach Pässen von Quarterback Slade Jarman durch Marcus Clayton und Simon Stockhammer zu neuen First Downs bzw. durch Dan Doucek auch zu einem Touchdown. Nach erfolgreichem Extrapunkt konnten die Oberösterreicher mit 0:7 aus Sicht der Tiroler in Führung gehen.

Der zweite Drive der SWARCO RAIDERS Tirol wurde von Runningback Stefan Schneider geprägt. Der Heeressportler konnte einmal durchbrechen und tief in die Hälfte der Steelsharks vordringen. Ein weiteres First Down wollte nicht mehr gelingen, Coach Florian Grein ließ ein Field Goal kicken und die Gastgeber verkürzten auf 3:7.

Ein echtes Big Play definierte die folgenden Minuten: Nachdem die SWARCO RAIDERS Defensive die Steelsharks zum punten zwingen konnte, drang Linebacker Antonio Johnson zum Punter durch, konnte den Ball blocken, aufnehmen und mit viel Einsatz und Durchsetzungsvermögen sogar in die Endzone tragen. Im Innsbrucker Regen wurde der Extrapunkt geblockt – dennoch übernahmen die SWARCO RAIDERS Tirol mit 9:7 die Führung.

Traun ließ sich davon aber nicht beeindrucken, begann die Serie kurz vor der eigenen Endzone, konnte mit erfolgreichen Pass-Plays den Drive verlängern. Ein sehenswerter Wurf von Quarterback Slade Jarman in Coverage auf Receiver Marcus Clayton resultierte im zweiten Touchdown für die Oberösterreicher – 9:14 gegen Ende des Eröffnungsviertels.

Hin und her

In der anschließenden Offensivserie konnten die SWARCO RAIDERS nicht zählbares aufs Board bringen, was den Steelsharks wieder das Ballrecht gab. Antonio Johnson stoppte eigenhändig den Drive der Gäste, er erzwang einen Fumble und konnte zudem das Ei auch sichern. Die Tiroler waren also wieder am Zug. Coach Grein zeigte sich innovativ, er brachte Johnson auch in der Offensive aufs Feld. Als Runningback aufgestellt, setzte er sich gegen sämtliche Gegenspieler durch und konnte einen 40 Yard-Rushing-Touchdown bejubeln. Nach einer Schrecksekunde – Johnson fasste sich an den Oberschenkel und musste behandelt werden – konnten sich die SWARCO RAIDERS Tirol mit einem erfolgreichen PAT die Führung mit 16:14 zurückholen.

Die Partie blieb äußerst spannend, da Steelsharks QB Jarman immer wieder die Lücken in der Defensive der SWARCO RAIDERS fand und damit sein Team erfolgreich über das Feld führen konnte. Der Drive wurde mit einem Touchdown durch Simon Stockhammer abgeschlossen. So wechselte die Führung einmal mehr und die Steelsharks hatten mit 16:21 die Oberhand.

Und so ging es auch weiter. Die SWARCO RAIDERS Tirol fanden offensive ihren Rhythmus, erkämpften Yard und Yard und kamen durch einen schönen Pass von Stefan Maiacher auf Benedikt Radauer auch zum nächsten Touchdown – 23:21 für die Hausherren.

Die erste Hälfte war immer noch nicht vorbei, die Steelsharks bekamen vor der Pause noch einmal den Ball und konnten mit zwei Big Plays einen Raumgewinn von 60 Yards plus Touchdown durch Dan Doucek erzielen – 23:28 aus Sicht der Tiroler.

Ein hervorragender Return von Raphael Belici bis an die gegnerische 34-Yard-Linie brachte die SWARCO RAIDERS Tirol in eine aussichtsreiche Ausgangsposition. Leider wurde ein Pass von Maiacher abgelenkt und so von den Steelsharks abgefangen. Der Pick hatte aber keine weiteren Auswirkungen, da die Oberösterreicher sich dazu entschlossen abzuknien und damit die Hälfte beendeten.

Hälfte zwei ohne Johnson

Antonio Johnson konnte nicht mehr weitermachen, seine Oberschenkelverletzung erwies sich doch hartnäckiger als zunächst angenommen. Die zweite Hälfte startete mit einem Drive der Steelsharks, der mit einem missglücktem Field Goal endete.

Die SWARCO RAIDERS starteten ihren Drive mit einem Laufspielzug über Stefan Schneider, der sich gegen einige Gegenspieler behaupten konnte, allerdings auch per Tackle aus dem Rücken zum Ballverlust gezwungen wurde. So wechselte das Ballrecht wieder sehr schnell. Die Tiroler taten es den Gästen gleich und kamen durch eine Interception von David Stark wieder zum frühzeitigen Ballbesitz. Damit endete die Turnover-Kette aber nicht, auch Stefan Maiacher wurde intercepted und die Steelsharks standen an den Toren zur Tiroler Endzone, die von Jarman per Rushing-Play zum Touchdown durchbrochen wurden – 23:35.

Anschließend versuchten die SWARCO RAIDERS mit viel Kampfgeist einen Turnaround zu erzwingen, man spielte erfolgreich einen vierten Versuch aus, gab den Ball durch eine weitere Interception von Maiacher aber wieder in die Hände der Steelsharks.

Spannung im Schlussviertel

Das letzte Viertel startete mit dem nächsten Pick: Dieses Mal war es Emanuel Haid der den Tirolern den Ball wieder sichern konnte. Die Offensive hatte Probleme, musste nach einer Strafe und einem Sack über 20 Yards erzielen, um zu einem neuen First Down zu kommen. Im vierten Versuch fand Maiacher Wide Receiver Felix Reitter für einen tiefen Pass und damit auch zur Verlängerung des Drives. Die Steelsharks schenkten den SWARCO RAIDERS Tirol weitere 15-Yards durch eine Roughing the Passer-Strafe. Die Chance wurde genutzt, Ronan Demarbaix verkürzte durch einen Tochdown auf 30:35.

Die Defense war nun gefordert, konnte die Steelsharks aber nicht mehr aufhalten. Die Oberösterreicher spielten ihre Sache trocken herunter und knieten ab. Für die SWARCO RAIDERS Tirol setzte es die fünfte Saisonniederlage, was die Playoff-Hoffnungen beendete.

Stimmen:

Florian Grein, Head Coach SWARCO RAIDERS Tirol: „Ich muss den Hut ziehen vor der Leistung von unserer Mannschaft. Wir haben sehr viele Verletzte und es sind heute viele Spieler am Feld gestanden, die zwar viel trainiert, aber wenig Spielpraxis bekommen haben. Sie haben einen großen Step-Up gemacht. Stefan Maiacher gilt ein großes Lob, er hat nicht viel trainiert, weil wir davon ausgegangen sind, dass Kevin spielt. Es tut mir fürs gesamte Team leid, wir haben aber das Beste daraus gemacht. Es sind lehrreiche Momente, so Spiele wie heute werden die Jungs motivieren, noch härter zu arbeiten. Der Kampfgeist ist hervorzuheben – es ist aber eine Challenge für uns“

Stefan Schneider, Runningback SWARCO RAIDERS Tirol: „Wir haben hart gekämpft, jeder Spieler hat alles gegeben. Wir waren aber das Team mit mehr Fehlern – und das verliert dann auch leider. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen, es nützt leider nichts.“

Slade Jarman, Quarterback Steelsharks Traun: „Wir haben das Spiel durchgezogen, auch wenn wir nicht fehlerfrei gespielt haben. Ich habe zwei große Fehler gemacht, die in Interceptions endeten. Aber wir haben es insgesamt gut gemacht. Wir haben uns auf Details konzentriert und das umgesetzt, was wir im Training fokussiert haben.“