Die RAIDERS Tirol sind zurück in der Erfolgsspur. Nach dem Ende der Siegesserie vor einer Woche in Wien, konnten sie sich am 9. Spieltag der Saison 2022 in der European League of Football (ELF) Selbstvertrauen für den Playoff-Run holen. Bei den Leipzig Kings feierten sie einen dominanten 56:14 (19:0/16:8/9:0/12:6)-Sieg.

Der fünfte Saisonsieg war zugleich der höchste der noch jungen ELF-Historie der RAIDERS Tirol. In den beiden Spielen gegen Leipzig erzielten die Tiroler zudem 93:20 Punkte.

QB Sean Shelton erwischte einen absoluten Sahnetag. Er brachte 30 von 36 Pässen für 438 Yards und 5 Touchdowns an. Zudem hatte er einen Rushing Touchdown. WR Marco Schneider hatte 5 Catches für 121 Yards und 2 Touchdowns.  WR Yannick Mayr fing 5 Bälle für 93 Yards und 2 Touchdowns. RB C.J. Okpalobi hatte 6 Catches für 66 Yards und zudem einen Lauf-Touchdown.

Die Defensive der Tiroler erlaubte den Kings weniger als 300 Yards. LB Alex Ferari hatte 11 Tackles. DE Niklas Gustav und DE Derrick Brumfield erzielten je einen Sack. LB Ruben Seeber fing eine Interception.

Überragender Start der RAIDERS

Die RAIDERS Tirol erhielten den Ball nach einem guten Kickoff-Return zu Beginn des Spiels kurz vor der Mittellinie. Ein 19-Yard Pass von Shelton auf Schneider brachte ein First Down. Dann lief Shelton selbst 12 Yards. Okpalobi beendete den Drive anschließend mit einem 3-Yard Touchdown-Pass. Der Extrapunkt wurde geblockt, doch die Tiroler führten früh 6:0.

Der erste Drive der Gastgeber endete nach viel Druck der Tiroler Defensive schnell mit einem Punt. Die RAIDERS Tirol übernahmen an der gegnerischen 44-Yard Linie. Shelton machte dann kurzen Prozess, fand Schneider über die Mitte und der Receiver lief 44 Yards in die Endzone. Nach dem PAT stand es 13:0.

Auch Leipzigs zweiter Drive endete schnell mit einem Punt. Die Defensive der Hausherren zwang dann auch einmal die Tiroler zu einem Punt. Doch Leipzig fand weiterhin kein Mittel: Ein Sack von Gustav bereitete den dritten Punt der Kings vor. Okpalobi returnierte den Punt 37 Yards bis in die Hälfte der Sachsen.

Shelton bediente beim dritten Versuch RB Tobias Bonatti mit einem 35-Yard Pass. Beim folgenden Play warf Shelton einen 8-Yard Touchdown-Pass auf Schneider. Der PAT misslang und die Tiroler führten mit 19:0.

Leipzig früh mit Rücken zur Wand

Die Kings standen nun bereits mit dem Rücken zur Wand und spielten schon zu Beginn des 2. Viertels einen vierten Versuch aus. Doch nach einem unvollständigen Pass von QB Connor Miller übernahmen die Tiroler an der eigenen 42-Yard Linie. Bonatti fand direkt die Lücke und lief 24 Yards bis tief in die gegnerische Hälfte. Beim folgenden Spielzug fand Shelton Mayr für einen 34-Yard Touchdown-Pass. Nach dem Extrapunkt durch DB/K Arno Schwarz stand es zu Beginn des 2. Viertels 26:0.

Auch der nächste Drive der Sachsen blieb ohne Punkte und endete nach einem unvollständigen vierten Versuch. Shelton machte anschließend einmal mehr kurzen Prozess: Gleich beim ersten Spielzug warf er einen 38-Yard Touchdown-Pass auf Mayr. Die Two-Point Conversion brachte nichts, doch die Tiroler führten nun schon mit 32:0.

Mitte des 2. Viertels kamen die Leipziger erstmals in dieser Partie tief in die gegnerische Hälfte. Miller fand auch bei dritten und vierten Versuchen Anspielstationen und führte sein Team bis an die 8-Yard Linie. Doch von dort blieben drei Pässe unvollständig und beim vierten Versuch spritzte Brumfield ungeblockt durch die Line und sackte Miller.

Die RAIDERS Tirol punteten anschließend zum zweiten Mal in dieser Partie. Und kurz vor der Halbzeit schrieben die Kings dann tatsächlich an: Mit dem ersten Spielzug nach dem Two-Minute Warning bediente Miller WR Anthony Dable-Wolf und der entledigte sich seines Gegenspielers und lief in die Endzone. Auch die Two-Point-Conversion gelang und Leipzig hatte auf 8:32 verkürzt.

Das letzte Wort in der ersten Halbzeit hatten aber die RAIDERS Tirol: Shelton bediente mehrfach Okpalobi für sicheren Raumgewinn. Dann fand er WR Adrian Platzgummer für 12 Yards und Schneider für 19 Yards. Mit dem letzten Spielzug der ersten Halbzeit erhöhte Schwarz mit einem 35-Yard Field Goal auf 35:8.

RAIDERS Tirol drücken weiter aufs Gas

Leipzig erhielt nach der Pause zuerst den Ball, doch gaben die Kings das Angriffsrecht schon nach drei Spielzügen mit einem Punt ab. Die RAIDERS Tirol zeigten umgehend, dass sie sich nicht auf der deutlichen Führung ausruhen wollten. Shelton bediente Platzgummer, Mayr und erneut Platzgummer. Dann fing RB Lukas Haslwanter einen 16-Yarder, ehe Schneider für 31 Yards zugriff. Shelton beendete den Drive schließlich mit einem 2-Yard Touchdown-Lauf. Der PAT misslang und es stand 41:8.

Und Leipzig? Beim dritten Spielzug des folgenden Drives wurde ein Pass von Miller abgefälscht und Seeber war zur Stelle für die Interception. Pässe auf Haslwanter und Platzgummer brachten die Tiroler voran. Am Ende erhöhte Schwarz aus 20 Yards auf 44:8.

„50 Burger“ im Schlussviertel

Noch immer hatten die RAIDERS Tirol aber nicht genug. Obwohl mehr und mehr Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz kamen, stoppte die Defensive die Kings einmal mehr bei einem vierten Versuch. Daraufhin übernahm die Offense an der eigenen 38-Yard Linie. Die Tiroler setzten auf eine gute Mischung aus Läufen und kurzen Pässen und am Ende fand Shelton Halswanter für einen 14-Yard Touchdown-Pass. Einmal mehr gab es keinen Extrapunkt, doch die Tiroler führten nun 50:8.

Leipzig gab sich aber weiter nicht auf und kam rund sechs Minuten vor dem Ende nochmal auf 14:50 heran. Für die letzten Minuten gab dann QB Leo Kober zum Einsatz. Und selbst der Youngster konnte sich noch einmal in die Scoring-Liste eintragen. Mit dem letzten Spielzug der Partie warf Kober einen „Hail Mary“ über 32 Yards in die Endzone. Der Ball segelte über mehrere Leipziger hinweg und landete in den ausgestreckten Armen von WR Jan Grischenig zum 56:14-Endstand.

Ausblick:

Am kommenden Wochenende ist spielfrei in der ELF. Das nächste Heimspiel gibt’s am Sonntag, den 14. August gegen Stuttgart.

STATS

 

Foto: Simon Braun