„Wir sind vorbereitet und fokussiert – ich glaube, wir werden heute abliefern“, versprach RAIDERS TIROL Head Coach Kevin Herron vor der entscheidenden Partie gegen die Berlin Thunder. Das Team konnte seinen Plan perfekt umsetzen und das Spiel mit 37:10 (10:7/7:3/13:0/7:0) gewinnen, was gleichzeitig den Einzug in die Playoffs bedeutete. Kommendes Wochenende warten die Hamburg Sea Devils im Halbfinale der European League of Football.

Thunder überrascht RAIDERS

Die RAIDERS TIROL begannen das Spiel an ihrer eigenen 20-Yard Line und bekamen früh den Druck der Berliner zu spüren. DE Kyle Kitchens brach zu RAIDERS QB Sean Shelton durch und riss den Spielmacher zu Boden. Der Drive endete rasch mit einem Punt.

Berlin übernahm das Ei und fackelte nicht lange: Mit dem ersten Pass von QB Joe Germinerio auf WR Robin Wilzeck über 51 Yards gingen die Hausherren in Führung und schnappten sich damit die frühe 0:7 Führung in dieser Partie.

Shelton und seine Offensive wollten schnell zurückschlagen und den verschlafenen Start wiedergutmachen. Nach einem verpatzten Puntreturn von RB CJ Okpalobi musste man von der eigenen 11-Yard Linie beginnen. Shelton fand seinen WR Adrian Platzgummer für ein erstes First Down. Nach einem weiteren Catch von Platzgummer war es Okpalobi, der mit seinem ersten Lauf einen großen Raumgewinn von 46 Yards erzielen und damit auch in die gegnerische Hälfte stürmen konnte. Weil das Laufspiel schon einmal so gut funktionierte, entschied sich man sich für die Wiederholung des Plays im darauffolgenden Snap und Okpalobi lief für 26 Yards in die Berliner Endzone – 7:7 nach wenigen Minuten.

Germinerios Offensive war wieder am Feld, bekam diesmal aber deutlich mehr Druck zu spüren: Nach drei Spielzügen musste das Team aus der deutschen Hauptstadt schon wieder punten. Den RAIDERS TIROL ging es nach einem Sack von DT Ben Baierl an Shelton nicht anders, auch diese Serie endete bereits nach wenigen Plays.

Für ein großes und wichtiges Big Play sorgte die RAIDERS TIROL Defensive im folgenden Drive: LB Lucky Ogbevoen schlug einem Berliner Offensivspieler das Ei aus der Hand, LB Ruben Seeber konnte den Ball unter Kontrolle und die RAIDERS Offensive in aussichtsreicher Position in Stellung bringen. Nach einem schönen Pass von Shelton auf Okpalobi ging es 15 Yards weiter nach vorne. Die Defensive der Thunder konnte die Tiroler aber bei einem Field Goal halten, K Arno Schwarz sorgte für drei weitere Punkte und die erstmalige Führung: 10:7.

Knapp zwei Minuten waren im ersten Viertel noch zu spielen, Germinerio startete mit seiner Einheit in der eigenen Hälfte. Eine Interception des Berliner Quarterbacks wurde durch ein Defensiv-Holding zurückgepfiffen. Germinerio fand WR Ian Gehrke, um an die Spielfeldmitte zu kommen. Die RAIDERS Defensive sorgte für Kopfzerbrechen bei den Thunder, es musste wieder gepuntet werden. Ein starker Punt der Berliner ließ die RAIDERS an der eigenen vier Yard Linie starten, Opkalobi lief anschließend für zehn Yards. Damit war das erste Viertel beendet.

Führungsausbau trotz Ballverlusten

Ein tiefer Ball von Shelton auf WR Lukas Fink zum Start des zweiten Viertels bedeutete großen Raumgewinn der RAIDERS. Allerdings war awenig später wieder Kyle Kitchens zur Stelle, der den Tiroler Ballverteiler zu Boden reißen konnte. Ein vierter Versuch sollte folgen, Head Coach Kevin Herron entschied sich die Offensive auf dem Feld zu lassen und wurde für diesen Mut belohnt: RB Tobias Bonatti lief für 31 Yards und zu seinem ersten Touchdown des Spiels. Nach erfolgreichem Extrapunkt wurde die Führung auf 17:7 ausgebaut.

Der Rhythmus der Berliner wurde gebrochen. Germinerio bekam den Ball von DE Niklas Gustav aus den Händen geschlagen, das freie Ei konnte aber von den Thunder recovered werden. Ein kurzer Lauf von Germinerio reichte nicht zu einem neuen First Down, die Berliner mussten punten: Nahezu alles ging aus Sicht der Hausherren schief, ein misslungener Snap ließ den Berliner Punter selbst laufen, nur um von Lucky Ogbevoen den Ball aus den Händen geschlagen zu bekommen. Aus dieser herausragenden Feldposition nahe der Berliner Endzone konnte Sean Shelton aber kein Kapital schlagen – Defensivspezialist Kyle Kitchens fing das Ei ab und sorgte damit für die fünfte Interception der Saison von Shelton.

Da die Thunder anschließend kein First Down erreichten, übernahmen die RAIDERS wieder. Bonatti zeigte sich in Spiellaune, er konnte seine Mannschaft mit einem geduldigen und starken Lauf zu Raumgewinn und einer neuen Angriffsserie bringen. Sowohl das Laufspiel über Okpalobi als auch das Passpiel über Platzgummer klickten für ein neues First Down. In dieser Angriffsserie warf Shelton bei einem vierten Versuch seine zweite Interception des Spiels, die ausgerechnet der ehemalige RAIDERS Defensive-Back Dominique Shelton verzeichnen konnte.

Zwei Minuten vor Halbzeitpfiff standen die Thunder an der 38-Yard Line der RAIDERS, Niklas Gustav sorgte mit seinem zweiten Sack aber für einen Raumverlust von drei Yards. Berlin TE Nicolai Schumann tankte sich anschließend durch mehrere Tacklingversuche und sorgte für ein neues First Down. Berlin gingen die Timeouts aus, die RAIDERS spielten hart, schnell und konnten durch einen getippten Pass von Gustav die die Angriffsserie bei einem Field Goal halten: Mit 17:10 ging es in die Kabine.

Blitzstart der RAIDERS in Hälfte zwei

Die zweite Hälfte startete mit Feuerwerken der RAIDERS Defensive: einem Tackle for Loss von DT Thomas Schaffer folgte ein Stripsack von Derrick Brumfield – das Ei wurde von Schaffer unter Kontrolle gebracht und Sheltons Offensive übernahm tief in der gegnerischen Zone. Ein erfolgreicher vierter Versuch brachte ein neues First Down, Läufe von Bonatti und Shelton ließen die RAIDERS an der Endzone anklopfen. Shelton fand in Linebacker Ruben Seeber einen ungewohnten Passfänger zu seinem ersten Touchdown-Pass der Partie, wodurch die Tiroler die Führung auf 24:10 ausbauten.

Berlin fand in dieser Phase kein Mittel gegen die Tiroler Defensive und musste sich mit einem Three and Out begnügen. Ein starker Puntreturn von Okpalobi ließ die RAIDERS wieder in der Hälfte der Thunder starten. Shelton zündete den Kanonenarm und fand seinen Receiver Lukas Fink für einen tiefen 46-Yard-Touchdown-Pass zu sechs weiteren Punkten. K Schwarz vergab den Extrapunkt – 30:10.

Die Thunder mussten einen bitteren Schock verkraften, Quarterback Germinerio verletzte sich und musste an der Seitenlinie behandelt werden, das Laufspiel um RB Jocques Crawford wurde dementsprechend forciert. Backup QB Ian Gehrke wurde direkt bei seinem ersten Pass von DB Jamalcolm Liggins interceptet wurde.

Auch die RAIDERS konzentrierten sich mehr auf das Laufspiel, Okpalobi sorgte für neue First Downs. Durch ein misslungenes Field Goal von K Schwarz blieb der Punktestand bei 30:10 unverändert.

TROCKEN NACH HAUSE GESPIELT

Shelton fand Adrian Platzgummer im ersten Offensiv-Drive des Schlussabschnitts, der mit zahlreichen Yards after Catch und dem ein oder anderen broken Tackle für den nächsten Score sorgte. K Schwarz baute die Führung mit dem Extrapunkt auf 37:10 aus.

Berlins Offensive konnte nicht mehr dagegenhalten, Three and Outs folgten. Die RAIDERS rotierten mehr und mehr, kamen zu neuen First Downs, aber keinen weiteren Punkten. Es blieb beim 37:10, wodurch die RAIDERS TIROL den Einzug in die Playoffs perfekt machten.

Stimmen

RAIDERS TIROL Head Coach Kevin Herron: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Die erste Halbzeit lief nicht nach Wunsch, aber wir haben uns enorm gesteigert und die Aufgabe erledigt. Jetzt ist das erste Zwischenziel erreicht. Das Ziel bleibt aber weiterhin Klagenfurt. Insofern müssen wir diese Woche konzentriert arbeiten. Denn im Halbfinale wartet mit Hamburg ein echter Brocken.“