Das Traditionsduell im American Football Zentrum Tivoli vor 725 Zusehern zwischen den SWARCO Raiders Tirol und den Vienna Vikings verlief lange Zeit sehr spannend, schlussendlich konnten sich die Gäste aber mit 25:42 durchsetzen.
Spannender Start
Die SWARCO Raiders bekamen zunächst den Ball, konnten aber kein First Down erzielen und mussten dementsprechend schnell wieder vom Feld. Umgekehrt konnten die Vikings ihre erste Angriffsserie gleich mit einem Statement beginnen: Quarterback Nico Hrouda fand Maximillion Fine für einen Raumgewinn von 45 Yards, wenig später sorgte er dann auch für den ersten Touchdown der Partie. Der Extrapunkt wurde vergeben – neuer Spielstand 0:6.
Doch die SWARCO Raiders ließen sich von diesem frühen Rückstand nicht weiter beeindrucken und fanden selbst ihren Offensivrhythmus. Quarterback Kason Martin konnte einige Bälle bei seinen Receivern anbringen und seine Mannschaft bis an die gegnerische 13-Yard-Linie führen. Zwar konnte das junge Team nicht in die Endzone eindringen, Kicker Lorenz Kriwak sorgte aber mit einem Field Goal für die ersten Punkte der Tiroler – 3:6.
Aber auch der Tabellenführer spielte anschließend eiskalt, kam zu mehreren First Downs und durch Runningback Florian Wegan auch zu einem 27-Yard-Rushing-Touchdown. Man spielte die 2-Point-Conversion aus, Fine war zur Stelle – 3:14 gegen Ende des ersten Viertels.
Hin und her im zweiten Viertel
Der zweite Abschnitt begann mit einem tollen Pass von Martin auf Benedikt Radauer, der die SWARCO Raiders auch in die Hälfte der Vikings brachte. Tim Tonko konnte noch ein weiteres First Down erzielen, ehe ein Pass von Kason Martin für Felx Kantner von Marcus Lawrence intercepted wurde. Aber die Defensive der SWARCO Raiders zwang die Vikings zum Punt und Benedikt Radauer retounierte das Ei bis in die gegnerische Hälfte. Schon im nächsten Play war Radauer wieder zur Stelle, er konnte sich von seinem Gegenspieler lösen und einen 32-Yard-Touchdown nach Pass von Martin erzielen – 10:14!
Die Antwort der Vikings folgte prompt – Marcus Lawrence trug den Ball per Kickoff-Return-Touchdown in die Tiroler Endzone, nach dem Extrapunkt war der alte Vorsprung wieder hergestellt – 10:21. Die Tiroler bekamen vor der Pause noch einmal den Ball und durch Simon Pilger, Tim Tonko und Neo-Tight End Oliver Tribler auch zu neuen First Downs. Punkte wollten aber keine mehr fallen.
Drittes Viertel auf Augenhöhe
Nach der Pause starteten die Vikings mit ihrer Offensive, konnten auch schon wieder ordentlich Yards sammeln, ehe ein Fumble die Serie stoppte – ein enorm wichtiger Stopp der Raiders-Defensive! Nur wenige Momente konnte sich Kason Martin – wie schon so oft in dieser Partie – auszeichnen, stellte kurzfristig den Spielzug um und fand Felix Kantner zu einem tiefen Touchdown! Tim Tonko war anschließend bei der 2-Point-Conversion erfolgreich – 18:21!
Die Partie kannte kein Bremspedal, die Vikings fanden wieder Wege, um über das Feld zu ziehen. Florian Wegan konnte seine Gefährlichkeit und Robustheit ausspielen und sein Team zu einem weiteren Score bringen – 18:28.
Nur Sekunden später wäre Benedikt Radauer fast ein Kickoff-Return-Touchdown laufen, er wurde erst an der 25-Yard-Linie der Vikings gestoppt. Jetzt hielt aber die Defensive der Wiener und die SWARCO Raiders kamen zu keinen Punkten.
Entscheidung im Schlussviertel
Im letzten Spielabschnitt war es noch einmal Florian Wegan, der per Rushing-Touchdown erhöhte und einen Spielstand von 18:35 herstellte. Kason Martin versuchte jetzt alles, wollte schnell eine Antwort finden. Nach einem First Down von Tim Tonko war es Vikings-Defensive Back Philipp Pennekamp, der einen Pass von Martin abfing und den Hauptstädtern wieder das Ballrecht sicherte. Tobias Pfeier kam zu einem Score – 18:42.
Die letzten Punkte der Partie erzielte aber Benedikt Radauer mit einem 43-Yard-Touchdown – Extrapunkt war gut, 25:42 – gleichzeitig auch der Endstand. Die SWARCO Raiders Tirol verkauften sich teuer, mussten sich am Ende aber doch dem Tabellenführer geschlagen geben.
Stimmen:
Dominik Bauer, Head Coach SWARCO Raiders Tirol: ”Ich bin sehr stolz auf die Jungs! Wir wollten rankommen und wir haben gesehen, dass Chancen da waren. Aber es zieht sich ein bisschen ein roter Faden durch die Saison: Wir müssen mental stärker werden. Gegen die großen Teams ist es der eine Schritt oder der eine Turnover, der das Momentum raubt – und dann ziehen sie ein, zwei Scores weg und es wird schwer. Aber die Partie hat den Jungs gezeigt, wie viel Potential in ihnen steckt. Vielleicht überlegt sich der ein oder andere jetzt in der nächsten Offseason, noch mehr zu geben. Kommende Woche gilt für uns: Do or die. Wir werden das Spiel angehen, als wäre es der Austrian Bowl. Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann – es ist zwar eine Niederlage die speziell gegen die Vikings im Herzen weh tut – aber ich bin so stolz auf die Jungs heute!“
Benedikt Radauer, WR SWARCO Raiders Tirol: „Wir haben alle gut gespielt! Ich denke, ganz Österreich hat sich nicht erwartet, dass wir so stark spielen. Die Offensive hat heute das erste Mal ein gutes Spiel gehabt, es war ein Statement, obwohl es am Scoreboard nicht so ausschaut. Im Endeffekt waren es Details, die das Spiel entschieden haben. Wir müssen besser werden, aber Prag hat auch gesehen, dass wir kein easy Win sind.“
Berend Palz, DB SWARCO Raiders Tirol: „Die Vikings sind ein physisches Team, es war schwer sie zu tackeln. Das war der Hauptgrund, warum wir müde geworden sind. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Prag ist ein anderes Team, wir müssen besser werden und die Fehler abstellen.“
Nico Hrouda, Quarterback Vienna Vikings: „Gratulation an die Raiders, das war ein unglaubliches Spiel, vor allem von so jungen Spielern! Gegen ein Team, dass 6-0 steht nicht aufzugeben und zu zeigen, dass man mitspielen kann, ist richtig stabil! Wir sind dann weggezogen und ein bisschen erfahrener, was man am Ende gemerkt hat. Ich glaube aber, dass die Zukunft in Tirol recht gut ausschaut.“
Benjamin Sobotka, Head Coach Vienna Vikings: „Wir wissen, dass die Raiders ein gutes Football-Team sind – egal auf welchem Level. Am Anfang haben wir uns schwergetan, schlussendlich aber auch das umgesetzt was wir machen wollten und die Partie gewonnen. Das ist das, was zählt! Nächste Woche kommen die Danube Dragons, wir arbeiten Woche für Woche und wollen nicht stolpern.“