Der Start in das neue Zeitalter European League of Football (ELF) fällt den RAIDERS Tirol schwerer als erhofft. Auch am 2. Spieltag der Saison 2022 mussten sie sich in einem umkämpften – und zu weilen verrückten – Spiel knapp geschlagen geben. Bei den Cologne Centurions unterlagen die Tiroler, die einen zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstand aufholen und in Führung gehen konnten – am Ende mit 46:49 (0:19/20:14/12/0/14:16).

QB Sean Shelton steuerte 5 Touchdowns bei – 3 Touchdown-Pässe und 2 Rushing Touchdowns. RB Logan Moragne fand zwei Mal den Weg in die Endzone. WR Phillip Haun, WR Adrian Platzgummer und WR Marco Schneider fingen je einen Touchdown. LB Lucky Ogbevoen, CB Vincent Müller und CB Jan Mayerhofer fingen je eine Interception.

Albtraumstart

Die Tiroler starteten mit Ballbesitz ins Spiel, mussten aber schnell punten. Auf der anderen Seite gelangen den Centurions mehrere First Downs, ehe ein Trickspielzug den ersten Touchdown brachte. WR Quinten Pounds erhielt einen Toss von QB Jan Weinreich und warf dann auf den sträflich freistehenden WR Paul Kavadia-Lenhardt, der 43 Yards in die Endzone lief. Der Extrapunkt misslang, doch Köln führte mit 6:0.

Haun fing zu Beginn der zweiten Serie einen 14-Yard Pass. Das nächste First Down erzielte Moragne an der gegnerischen 45-Yard Linie. Doch zwei Strafen warfen das Team weit zurück. Wenig später erfolgte der zweite Punt. Köln übernahm an der eigenen 15-Yard Linie. Mit nur drei Spielzügen gelangten die Hausherren übers Feld. Weinreich warf auf Pounds und es stand (nach erneut verschossenem Extrapunkt) 12:0.

Die RAIDERS Tirol machten sich das Leben weiter selber schwer, immer wieder kosteten Strafen Yards oder brachten den Gegner voran. So endete der dritte Drive wieder mit einem Punt und anschließend gelangten die Centurions schnell in die Redzone. Ein ausgespielter vierter Versuch von Weinreich erhöht die Führung auf 19:0.

Verrücktes 2. Viertel

Erst im vierten Drive gelang ein Big Play. Moragne erhielt beim ersten Spielzug den Ball und lief 23 Yards. Die erste Strafe gegen Köln brachte dann ein First Down an der Kölner 28-Yard Linie. Wenig später fand Shelton Platzgummer, der 17 Yards in die Endzone lief. Nach dem ersten Spielzug im 2. Viertel und der erfolgreichen Two-Point-Conversion durch Moragne stand es 8:19.

Und nur wenige Spielzüge später waren die Tiroler erneut in Ballbesitz. Nach zwei gut verteidigten Pässen, fing Ogbevoen einen Pass von Weinreich an der 39-Yard Linie ab. Shelton startete mit einem 20-Yard Pass auf Haun. Der fing wenig später einen Pass kurz vor der Endzone. Moragne beendete den Drive mit einem 1-Yard Touchdown-Lauf. Dieses Mal misslang der Versuch für zwei Punkte, doch die RAIDERS Tirol waren auf 14:19 herangerückt.

Doch gerade, als man wieder in Schlagdistanz war, schlich sich der Fehlerteufel wieder ein. Erst konterten die Centurions mit einem Touchdown. Dann sorgte ein Interception Return Touchdown für das 33:14. Anschließend vergaben die RAIDERS Tirol noch ein langes Field Goal.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit erhielten die Tiroler den Ball nochmal an der eigenen 40-Yard Linie. Ein langer Lauf von Moragne brachte den Ball tief in die Hälfte der Gastgeber. Sieben Sekunden vor der Halbzeit warf Shelton einen 18-Yard Touchdown-Pass auf Haun. Die Two-Point Conversion von RB Tobias Bonatti wurde von den Unparteiischen als nicht erfolgreich gegeben, was an der Tiroler Seitenlinie für Unverständnis sorgte. Zur Halbzeit stand es nun aus Sicht der Tiroler 20:33.

Dominante RAIDERS nach der Halbzeit

Halbzeit zwei begann mit einem Three-and-Out der Kölner, wobei Müller gleich zweimal einen Pass von Weinreich hätte abfangen können. Die RAIDERS Tirol begannen ihre erste Serie des 3. Viertels an der eigenen 18-Yard Linie. WR Fabian Abfalter, Haun, Platzgummer, wieder Platzgummer: Shelton führte sein Team mit erfolgreichen Pässen bis an die 25-Yard Linie. Von dort aus tanzte sich Moragne in die Endzone und verkürzte auf 26:33.

Die Kölner fanden im folgenden Drive wieder zu ihrer Linie und brachten mehrere Pässe an. Doch in der Redzone angekommen, ging ein Trickspielzug schief: Kavadia-Lenhardts Pass wurde von Mayerhofer kurz vor der Endzone abgefangen und der Cornerback returnierte den Ball bis an die 19-Yard Linie.

Dort begann der Tiroler Drive mit guten Läufen von Moragne und Bonatti. Eine Strafe brachte dann einen ersten Versuch an der gegnerischen 34-Yard Linie. Nach einem kurzen Pass auf Haun fing Bonatti einen Ball im Backfield und lief bis kurz vor die Endzone. Shelton beschloss die Serie mit einem 1-Yard Touchdown-Lauf. Doch erneut misslang die Two-Point Conversion. Der Rückstand betrug nun, rund 1:30 Minuten vor Ende des 3. Viertels nur noch einen Zähler (32:33).

Köln probierte anschließend etwas, was sie in dem Spiel eher selten getan haben: den Ball laufen. Doch die Defensive war zur Stelle und forcierte schnell einen Punt. Der Angriff übernahm an der eigenen 27-Yard Linie. Vor allem das Laufspiel brachte die Gäste voran. Doch am Ende gab es keine Punkte, denn erneut misslang der Field-Goal-Versuch.

Starkes Comeback wird nicht belohnt

Köln startete an der 37-Yard Linie. Bei einem langen dritten Versuch war Müller dann zur Stelle und fing im dritten Versuch einen Pass von Weinreich ab und lief bis zur 35-Yard Linie der Centurions. Nach einem unvollständigen dritten Versuch schenkte eine Kölner Strafe den Tirolern ein First Down. Und dieses Geschenk nahm Shelton an: Mit einem Stiff Arm hielt er sich einen Defensive Liner vom Leib und lief 27 Yards bis in die Endzone. Die Two-Point Conversion auf Schneider gelang auch und so führten die RAIDERS Tirol 9:47 Minuten vor dem Ende erstmals in der Partie (40:33).

Die Führung hielt aber nicht lang. Denn Köln konterte. Dieses Mal ließen sie sich etwas mehr Zeit. Aber etwa 6:40 Minuten vor dem Ende warf Weinreich einen Touchdown und auch eine erfolgreiche Two-Point Conversion. Somit führte Köln 41:40.

Die RAIDERS Tirol starteten ihren nächsten Drive mit zwei guten Läufen von Moragne für 9 und 11 Yards. Anschließend lief Shelton 9 Yards. Beim nächsten Spielzug findet Shelton Schneider, der sich mit einem Spin Move um den Gegenspieler drehte und 46 Yards in die Endzone sprintete. Die erhofften zwei Zusatzpunkte misslangen und die Tiroler führten 4:35 Minuten vor dem Ende 46:41.

Nach einer Strafe beim Kickoff starteten die Kölner an ihrer 39-Yard Linie. Eine weitere Strafe schenkte den Centurions 15 Yards. Und so kamen die Hausherren der Endzone näher und näher. Eine dritten, wenngleich umstrittene Strafe resultierte in einem First Down an der 1-Yard Linie. Im dritten Versuch gelingt der Touchdown und Köln führte 74 Sekunden vor dem Ende mit 49:46. Die letzten Versuche der Tiroler, das Spiel ein weiteres Mal zu wenden, misslangen.

Ausblick:

Am kommenden Sonntag, den 19. Juni empfangen die RAIDERS Tirol im Tivoli Stadion Tirol Berlin Thunder. Spielbeginn ist um 15:00 Uhr.

STATS

 

Foto: Frederik Löwer