Die SWARCO RAIDERS Tirol stehen nach einer denkwürdigen Begegnung gegen ihren Erzrivalen Dacia Vienna Vikings zum vierten Mal in Folge im Finale der CEFL. Die erste Partie vor Zuschauern seit Sommer 2019 entwickelte sich zu einer wahren Defensivschlacht, die die Tiroler am Ende mit 20:13 (6:0, 0:6, 0:0, 14:7) für sich entscheiden konnten.

350 Fans waren im American Football Zentrum Tirol. Mehr waren aufgrund der aktuellen Öffnungsregeln der Bundesregierung nicht erlaubt. Doch sie – und die zusätzlich mehr als 100 Fans, die gegenüber des Stadions auf dem Rasen zusahen, erlebten eine beinahe historische Performance der SWARCO RAIDERS Defensive.

Sieben Sacks – herbeigeführt durch DL Nicolas Melcher, DL Lorenzo Deiana, LB Alex Ferrari, DL Max Wild (2) und LB Ruben Seeber (2) – sowie drei eroberte Fumbles von Ferrari, Melcher und LB Julian Perfler – allesamt in den letzten drei Wiener Angriffsserien – waren der Grundstein für den Erfolg.

Passend zur Leistung der Defensive machte in der Tiroler Offensive mit Davion Washington ein Spieler den Unterschied, der eigentlich in der Abwehr zuhause ist und einmal mehr aufgrund der vielen verletzten Spieler im Angriff aushelfen musste. Washington fing 4 Bälle für 76 Yards und 2 Touchdowns.

QB Sean Shelton brachte 15 von 34 Pässen für 183 Yards mit 3 Touchdowns und 2 Interceptions an.

Davion Washington: „Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel. Wir brauchten diesen Sieg unbedingt und deshalb hat sich jeder voll reingehangen und ist über sich hinausgewachsen. Für mich war es teilweise sehr anstrengend, auf beiden Seiten zu spielen. Doch meine Teamkollegen haben mir sehr geholfen.“

Früher Touchdown und viel Druck der Defense

Nach dem Kickoff der Vikings und einem guten Return von DB Davion Washington starteten die Hausherren an ihrer 36-Yard Linie. Ein 7-Yard Pass auf RB Romed Zangerle brachte das erste First Down. Anschließend lief Shelton 8 Yards. Ein 16-Yard Pass auf Washington brachte die Tiroler an die Wiener 26-Yard Linie. Von dort aus bediente Shelton WR Rafael Belici mit einem sehenswerten Touchdown-Pass. Der Extrapunkt misslang, die SWARCO RAIDERS führten dennoch 7:48 Minuten vor Ende des 1. Viertels mit 6:0.

Die Vikings erzielten ihr erstes First Down durch einen langen Lauf ihres QB Eystin Salum. Beim nächsten Spielzug fand RB Florian Wegan eine große Lücke und lief bis an die Tiroler 26-Yard Linie. Kurz darauf spielten die Wiener einen vierten Versuch aus. Die Ballübergabe auf den Running Back wurde nur angetäuscht und Salum behielt den Ball selbst. Doch Melcher fiel nicht auf den Fake herein und sackte den Quarterback für Raumverlust.

Die SWARCO RAIDERS übernahmen nun an der eigenen 24-Yard Linie, mussten aber kurz danach punten. Die Vikings kamen anschließend dank eines Pitches auf RB Andrew Spencer und einer Strafe gegen die Tiroler in die gegnerische Hälfte, doch Back-to-Back-Sacks von Deiana und Ferrari forcierten auch den ersten Punt der Gäste.

Vikings schlagen zurück

Nach dem zweiten Punt der SWARCO RAIDERS übernahmen die Vikings an der eigenen 21-Yard Linie. Es folgte der vierte Sack der Partie durch Wild und der nächste Punt der Partie, die in den vergangenen Minuten eindeutig von den Abwehrreihen bestimmt wurde. Und so sollte es weitergehen. Die Wiener kamen an der eigenen 3-Yard Linie wieder an den Ball.

Dann brachten eine Strafe gegen die Tiroler und ein langer Pass brachten die Gäste an die gegnerische 44-Yard Linie. Dann bediente Salum WR Daniel Schwam an der 3-Yard Linie. Doch einmal mehr stand die SWARCO RAIDERS Defense ihren Mann und verhinderte einen Touchdown. Die Vikings mussten sich mit einem 25-Yard Field Goal begnügen und verkürzten somit 2:50 Minuten vor der Halbzeit auf 3:6.

Die Offensive der Tiroler suchte weiterhin ihren Rhythmus, musste den Ball aber sofort wieder abgeben, nachdem DB Luis Horvath einen Pass von Shelton abfing. Eine Strafe schenkte den Gästen den Ball sogar an der 13-Yard Linie der SWARCO RAIDERS. Wieder war die Tiroler Defensive gefragt. Und die Verteidigung hielt erneut. Zwei Sacks von Seeber warfen die Gäste bis an die 26-Yard Linie zurück. Doch K Dennis Tasic brachte den Ball hauchdünn über die Querstange zum 6:6-Ausgleich mit dem Halbzeitpfiff.

Keine Punkte nach der Pause

Nach dem Kickoff durch Spencer eröffneten die Vikings die zweite Halbzeit an der eigenen 32-Yard Linie. Die Defensive war einmal mehr zur Stelle und forcierte einen Punt, nach welchem die Hausherren an ihrer 11-Yard Linie übernahmen. Doch ein langer Pass von Shelton auf Washington wurde abgewehrt und landete daraufhin in den Armen von Spencer, der den Ball bis an die Tiroler 26-Yard Linie returnierte. Die Wiener bewegten den Ball aber nur minimal und auch der 41-Yard Field-Goal-Versuch misslang.

Die Tiroler starteten daraufhin an der eigenen 24-Yard Linie. Ein 20-Yard Pass von Shelton auf WR Marco Schneider brachte ein First Down. Wenig später fing Schneider trotz Doppeldeckung einen Pass an der Wiener 41-Yard Linie. Doch wenig später endete auch dieser Drive ohne Punkte.

Irres Schlussviertel

Das vierte Viertel begann mit weiteren Punts beider Teams. Ein Sack von Wild eröffnete den folgenden Drive. Doch wie aus dem Nichts gelang den Vikings anschließend das erste wirkliche Big Play der Partie. Salum fand Schwam für 75 Yards und den ersten Wiener Touchdown. Der PAT gab den Wienern rund neuneinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit eine 13:6-Führung.

Die Antwort der SWARCO RAIDERS: Ein tiefer Pass von Shelton auf Washington bis an die gegnerische 24-Yard Linie. Schneider fing darauf einen 7-Yarder. Anschließend überraschten die Gastgeber die Wiener mit einem Reverse-Trickspielzug: Shelton pitchte auf Zangerle, der wiederum gab den Ball an Washington weiter, der ungehindert in die Endzone lief. Nach dem Extrapunkt stand es 7:43 Minuten vor Ende des vierten Viertels 13:13.

Der folgende Drive der Vikings endete nach nur einem Spielzug: Salum wurde hart getacklet und verlor den Ball, den einer seiner Offensive Linemen eroberte. Doch auch er ließ sich den Ball aus den Händen schlagen und Ferrari eroberte den Ball an der gegnerischen 15-Yard Linie. Aufgrund einer Strafe ging es aber erstmal 15 Yards zurück für die Tiroler. Ein Lauf von Zangerle brachte ein First Down. Dann lief Shelton unter Druck stehend bis an die 4-Yard Linie. Den Drive beendete der Quarterback dann standesgemäß mit einem Touchdown-Pass über 3 Yards auf Washington. Nach dem PAT führten die SWARCO RAIDERS 4:32 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit 20:13.

In den Schlussminuten ließ die Defensive der Tiroler dann nichts mehr anbrennen. Erst forcierte Melcher einen Fumble von WR Philipp Dubravec, den er selbst an der Mittellinie eroberte. Und auch der letzte Drive der Wiener endete mit einem Ballverlust: Wild war einmal mehr der Erste bei Salum und schlug den Ball frei. Perfler musste sich nur noch auf den Ball werfen und damit den Finaleinzug der SWARCO RAIDERS Tirol unter Dach und Fach bringen.

 

SCORING:

1.Quarter
RAI  –  06:00  –  07:48  –  26-Yard TD-Pass #12 Shelton auf #31 Belici  –  PAT No Good

2.Quarter
VIK  –  06:03  –  02:50  –  25-Yard FG #2 Tasic
VIK  –  06:06  –  00:00  –  43-Yard FG #2 Tasic

4.Quarter
VIK  –  06:13  –  09:32  –  75-Yard TD-Pass #3 Salum auf #19 Schwam  –  PAT Good #2 Tasic
RAI  –  13:13  –  07:43  –  16-Yard TD-Pass #12 Shelton auf #21 Washington  –  PAT Good #16 Schwarz
RAI  –  20:13  –  04:32  –  3-Yard TD-Pass #12 Shelton auf #21 Washington  –  PAT Good #16 Schwarz

 

Foto: Slaven Drinic