Die SWARCO RAIDERS Tirol sind zurück im Finale der Austrian Football League (AFL). Sie setzten sich im ADMIRAL AFL Playoff-Halbfinale mit 48:46 (7:14, 21:3, 14:0, 6:29) gegen die Prague Black Panthers durch und stehen somit im sechsten Jahr in Folge im Austrian Bowl.
 
Das Endspiel um die österreichische Staatsmeisterschaft findet am Samstag, den 11. Juli 2015 in Klagenfurt statt. Der Gegner der Tiroler wird am Sonntag, den 5. Juli im zweiten Halbfinale zwischen den Vienna Vikings und Danube Dragons ermittelt.
 
Die Entscheidung vor 2.874 Zuschauern im Innsbrucker Tivoli Stadion viel in buchstäblich letzter Sekunde. Nachdem die Tiroler aus einem 7:17-Rückstand eine 48:24-Führung gemacht hatten, starteten die Prager ein furioses Comeback. Erst die missglückte Two-Point Conversion eine Sekunde vor Spielende brachte die Entscheidung.
 
„Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir haben nun sieben Liga-Spiele hintereinander gewonnen. Das ist einfach großartig“, freute sich SWARCO RAIDERS Tirol Head Coach Shuan Fatah. „Wir sind sehr holprig ins Spiel gestartet mit den drei Fumbles im ersten Viertel. Doch wir haben zu eigener Stärke zurückgefunden und uns enorm gesteigert. Dass es am Ende noch einmal knapp werden würde zeigt, wie stark die Prager mittlerweile sind. Doch wir haben dagegengehalten und jetzt freuen wir uns auf den Austrian Bowl XXXI.“
 
Quarterback Sean Shelton brachte 14 von 18 Pässen für 154 Yards mit 3 Touchdowns an. Er hatte zudem 8 Läufe für 105 Yards und einen Touchdown. Running Back Sandro Platzgummer hatte 13 Läufe für 96 Yards und 2 Touchdowns. Insgesamt erzielten die Tiroler mehr als 300 Lauf-Yards. Wide Receiver Julian Ebner fing 6 Bälle für 68 Yards und 2 Touchdowns. Defensive Back Vincent Müller fing eine Interception. Linebacker Philipp Margreiter führte sein Team mit 6,5 Tackles (6 solo) an, hatte einen Sack und forcierte einen Fumble. Defensive Lineman Korbinian Hoffmann hatte einen Sack.
 
Die Partie begann ganz nach Wunsch der SWARCO RAIDERS. Gleich beim ersten Spielzug sackte Hoffmann Prags Quarterback Kyle Newhall-Caballero. Wenig später mussten die Tschechen punten. An der gegnerischen 32-Yard Linie beginnend, warf Shelton beim zweiten Spielzug einen 25-Yard Touchdown-Pass auf Ebner. Nach dem Extrapunkt von Kicker Dennis Wiehberg führten die Gastgeber 10:14 Minuten vor Ende des ersten Viertels mit 7:0.
 
Prag antwortete im zweiten Drive. An der eigenen 25-Yard Linie beginnend, fand Newhall-Caballero Jakub Wolesky für 10 Yards. Eine Strafe gegen die Hausherren und kurze Pässe vom Quarterback brachten Prag voran. Newhall-Caballero beendete den Drive schließlich mit einem 41-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Daniel Krsak. Marek Hrubon erzielte den Extrapunkt zum 7:7-Ausgleich 7:45 Minuten vor Ende des ersten Viertels.
 
Den folgenden Kickoff returnierte Sandro Platzgummer 52 Yards bis an die gegnerische 48-Yard Linie. Doch nach zwei tollen Spielzügen über Sandro Platzgummer und Ebner verlor der Receiver nach einem weiteren Pass von Shelton den Ball. Die Black Panthers eroberten den Fumble an der eigenen 23-Yard Linie, musste aber nach kurzer Zeit wieder punten. Was folgte, war ein doppeltes Deja vu. Denn auch bei den beiden nächsten Angriffsserien verloren die SWARCO RAIDERS den Ball. Den dritten Fumble nutzten die Tschechen dann auch aus: Newhall-Caballero warf einen 18-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Martin Sindler. Nach Hrubons Extrapunkt führte Prag 69 Sekunden vor Ende des ersten Viertels 14:7.
 
Die nächsten Punkte ließen aber noch ein wenig auf sich warten. Zu Beginn des zweiten Viertels verschoss Wiehberg ein 42-Yard Field Goal. Auf der anderen Seite erhöhten die Black Panthers im folgenden Drive durch Hrubons 48-Yard Field Goal 7:36 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit auf 17:7.
 
Doch wie schon beim Heimspiel gegen die Tschechen in Wattens vor wenigen Wochen, starteten die SWARCO RAIDERS eine furiose Aufholjagd. An der eigenen 28-Yard Linie beginnend, lief Sandro Platzgummer beim zweiten Spielzug 33 Yards. Später lief er 9 Yards. Beim folgenden vierten Versuch fand Shelton eine Lücke für 7 Yards. Shelton beendete den Drive dann mit einem 10-Yard Touchdown-Pass auf Ebner. Nach dem Extrapunkt lagen die Tiroler nur noch 14:17 hinten. Es waren noch 4:34 Minuten im zweiten Viertel zu spielen.
 
Prags nächste Serie endete nach nur drei Spielzüen mit einem Punt. Anschließend begannen die SWARCO RAIDERS an der gegnerischen 42-Yard Linie. Running Back Fabien-André Gärtner startete mit einem 16-Yard Lauf. Dann fand Shelton Running Back Simon Muigg für 13 Yards. Anschließend punktete Sandro Platzgummer mit einem 4-Yard Touchdown-Lauf. Nach dem PAT führten die Tiroler 85 Sekunden vor der Halbzeit mit 21:17.
 
Kurz darauf forcierte die Defensive der SWARCO RAIDERS ihren ersten Ballverlust. Prag startete an der eigenen 29-Yard Linie. Beim zweiten Spielzug verlor Newhall-Caballero den Ball und die Tiroler übernahmen an der Prager 45-Yard Linie. Beim zweiten Spielzug fing Muigg einen 19-Yarder. Anschließend tankte sich Gärtner 22 Yards bis in die Endzone. Wiehbergs Extrapunkt gab den Tirolern 15 Sekunden vor der Pause eine 28:17-Führung.
 
Das dritte Viertel begann mit einem kurzen Kickoff von Hrubon und einem Return von Margreiter bis an die Prager 48-Yard Linie. Shelton startete mit einem 11-Yard Pass auf Ebner. Dann lief Wide Receiver Adrian Platzgummer 12 Yards. Es folgten ein 14-Yard Pass auf Wide Receiver Clemens Erlsbacher und ein 8-Yarder auf Adrian Platzgummer. Wenig später erzielte dessen kleiner Bruder Sandro einen 5-Yard Touchdown-Lauf. Der Extrapunkt baute die Führung der Gastgeber auf 35:17 aus. Es waren noch 8:52 Minuten im dritten Viertel zu absolvieren.
 
Nach Erlsbachers Kickoff und dem Touchback begann Prag an der eigenen 25-Yard Linie. Newhall-Caballero brachte vier Pässe hintereinander für 52 Yards an, ehe ihm ein dicker Fehler unterlief und Müller einen Pass an der 5-Yard Linie der Tiroler abfing. Daraufhin bauten die SWARCO RAIDERS ihre Führung weiter aus. Gärtner lief 8 Yards und 14 Yards. Adrian Platzgummer hatte einen 10-Yard Lauf und dann fand Shelton eine riesige Lücke und lief 64 Yards zum Touchdown. Der Extrapunkt markierte das 42:17. Da waren noch 2:30 Minuten im dritten Viertel zu spielen.
 
Prag gab sich nicht geschlagen. An der eigenen 22-Yard Linie beginnend, warf Newhall-Caballero einen 20-Yard Pass auf Wide Receiver Jan Dundacek und einen 21-Yarder auf Wide Receiver Jan Stiegler. Wenig später bediente der Quarterback Dundacek mit einem 6-Yard Touchdown-Pass. Der Extrapunkt verkürzte den Rückstand der Black Panthers auf 24:42. Es waren noch 10:50 Minuten im vierten Viertel zu spielen.
 
Die Tschechen riskierten nun alles und probierten einen Onside Kick. Der Ball flog jedoch ins Seiten-Aus und die SWARCO RAIDERS erhielten Ballbesitz an der Prager 46-Yard Linie. Shelton startete mit einem 11-Yard Lauf. Später lief Sandro Platzgummer 6 Yards und 5 Yards. Shelton beendete die Serie mit einem 17-Yard Touchdown-Pass auf Adrian Platzgummer. Die Two-Point Conversion misslang, doch 6:18 Minuten vor Ende des Spiels führten die SWARCO RAIDERS mit 48:24.
 
Nun war wieder Newhall-Caballero an der Reihe. Der Quarterback führte sein Team in zwölf Spielzügen übers Feld. Zusätzlich halfen ihm und seinen Mitspielern Strafen der Tiroler. Der Drive endete mit einem 16-Yard Touchdown-Pass auf Dundacek. Auch bei der Two-Point Conversion fanden sich die beiden. Die Black Panthers hatten auf 32:48 verkürzt. Doch es waren nur noch 2:18 Minuten zu spielen.
 
Wieder probierte es Prag mit einem Onside Kick – diesmal erfolgreich. Somit eroberten die Black Panthers den Ball und starteten an ihrer 41-Yard Linie. Newhall-Caballero warf einen 11-Yard Pass auf Krsak. Dann fing Dundacek einen 39-Yarder. Anschließend lief Newhall-Caballero 9 Yards zum Touchdown. Die Two-Point Conversion klappte und plötzlich war die Führung der SWARCO RAIDERS 69 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit auf 48:40 geschrumpft.
 
Wieder gab es einen Onside Kick, wieder erobert von Prag. Und wieder machte sich Newhall-Caballero ans Werk. Ein 22-Yard Pass auf Dundacek brachte die Tschechen an die gegnerische 27-Yard Linie. Es folgten drei unvollständige Pässe. Der vierte Versuch klappte. Sindler fing einen 24-Yard Pass. Prag kam bis an die 1-Yard Linie. Und eine Sekunde vor Ende der regulären Spielzeit fand Newhall-Caballero Sindler mit einem 1-Yard Touchdown-Pass. Doch die Two-Point Conversion misslang und die SWARCO RAIDERS durften jubeln.