In einer spannenden und knappen Partie auf Augenhöhe mussten sich die RAIDERS Tirol den Vienna Vikings mit 07:13 geschlagen geben. Am Ende fehlte nicht viel für den ersten Sieg gegen den amtierenden Meister der European League of Football.

Punkte lassen auf sich warten

Nach einem punktelosen ersten Viertel dauerte es auch im zweiten Abschnitt einige Zeit, bis die Zuseher einen Score zu sehen bekamen. Florian Bierbaumer wurde von der RAIDERS Defensive übersehen und konnte sein Team dreieinhalb Minuten vor Pausenpfiff in Führung bringen. Die Tiroler wollten noch vor der Pause antworten, kamen auch weit in die Hälfte der Vikings, wurden schlussendlich aber zu einem Field Goal gezwungen. Leider vergab Niklas Sanin die Chance auf drei Punkte – mit einem 0:7 Rückstand ging es in die Pause.

In der zweiten Hälfte bekamen zunächst die RAIDERS Tirol den Ball. Joe Dolincheck konnte nach einem starken Return von Trevon Sidney nahe der Feldmitte mit seiner Offensive starten. Erfolgreiche Pässe und ein starkes Laufspiel über Lukas Haslwanter brachten die Tiroler bis an die gegnerische 1-Yard-Linie. Von dort aus brach Haslwanter schlussendlich durch – ein über fünf Minuten langer Drive endete mit einem Touchdown samt Extrapunkt – hervorragender Wiederbeginn, 7:7.

Beide Teams dominierten weiterhin auf defensiver Seite. Die RAIDERS Tirol schickten die Vikings schnell Three and Out, nach einer empfindlichen 15-Yard-Strafe im Offensivspiel gegen die Tiroler im anschließenden Drive, bekamen wieder die Wiener den Ball. Chris Helbig brachte seine Mannschaft tief in die Hälfte der Gäste, konnte aber keinen Ballabnehmer in der Endzone finden. Ein Field Goal-Versuch folgte – der daneben ging. Es blieb beim 7:7. Im dritten Viertel sollten keine Punkte mehr fallen.

Entscheidung fällt erst in Schlussminute

Das letzte Viertel startete mit einem mittlerweile schon öfter gesehenen Bild: ein verkicktes Field Goal, diesmal wieder auf Seiten der Wiener. Die RAIDERS Tirol wollten davon Profit schlagen und versuchten schnell nach vorne zu kommen. Tiefe Pässe von Dolincheck wurden stark verteidigt – und ein Ball schließlich auch von Defensive Back Sebastian Wimmer abgefangen. Vikings-QB Helbig konnte sich immer wieder dem Druck der Gegenspieler widersetzen und so eigentlich schon verloren geglaubte Spielzüge zu Raumgewinn verwandeln. Runningback Pajarinen konnte in die Endzone rennen – der PAT ging daneben. Damit führten die Vikings fünfeinhalb Minuten vor Ende mit 13:7.

Crunch-Time also für die RAIDERS Tirol. Joe Dolincheck wollte seine Mannschaft noch zum Sieg führen. Er fand Abnehmer in seinen Receivern und brachte so sein Team über die Feldmitte. Allerdings standen die RAIDERS vor einer großen Herausforderung – 4&8 mit nur mehr 1:50 Minuten auf der Uhr. Dolincheck forcierte einen Pass auf Haun – Pass Interference gegen die Vikings – die Chance auf den Sieg blieb erhalten. Nach Catches von Fabian Abfalter und Philipp Haun stand die Offensive in der Red Zone des amtierenden Meisters.

Der anschließende Pass sollte die Entscheidung bringen: Dolinchecks Pass wurde an der Line of Scrimmage geblockt und in die Höhe abgelenkt – die Vikings konnten das Ei abfangen und damit den Sieg einfahren.

Die Stimme

Kevin Herron, Head Coach: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, wo wir leider den Kürzeren gezogen haben. Es ist auf der Hohen Warte immer schwierig. Aber es läuft in die richtige Richtung und ich bin sehr stolz auf die Jungs und auf Joe (Anm. Dolincheck). Ich glaube, dass wir mit ihm in ein paar Wochen auch solche Spiele gewinnen werden. Jetzt geht es gegen Stuttgart, das eine Vorentscheidung geben kann, was die Playoffs angeht.“